Der Gemeindeteil Tuchenbach in der Doppelpfarrei Veitsbronn-Obermichelbach.

 

In unserer Gesamtgemeinde Veitsbronn – Obermichelbach gibt es mehrere Gemeindeteile. Tuchenbach nimmt hierbei zweifelsohne eine Sonderstellung ein, denn Tuchenbach ist eine selbständige politische Gemeinde mit ca. 1300 Einwohnern, ca. 700 davon sind evangelisch-lutherisch.

Tuchenbach gehört seit der Reformation zur Kirchengemeinde Veitsbronn, fast alle älteren Bewohner des Ortskerns wurden in der Veitskirche getauft, konfirmiert, getraut und viele Tuchenbacher Familien haben ein Grab auf dem Friedhof Veitsbronn. Dieser Umstand, schon eine Grabstätte seit Generationen zu haben, war auch das Hauptproblem, als Bestrebungen entstanden, in Tuchenbach einen Friedhof anzulegen. Mit dem eigenen Friedhof war natürlich in erster Linie an die Neusiedler gedacht, die sich seit den 60er Jahren hier niedergelassen hatten und nun in das Rentenalter kamen. Es mußte 1997 ein Bürgerentscheid durchgeführt werden, der zu einem positiven Ergebnis führte. Anstelle einer für den Friedhof erforderlichen Aussegnungshalle konnte nach einstimmigen Beschlüssen sowohl der politischen Gemeinde Tuchenbach als auch des Kirchenvorstandes Veitsbronn eine Kirche gebaut werden. So wurde unsere Friedenskirche an der Tuchenbacher Kirchweih im Jahr 2000 von Landesbischof Dr.Johannes Friedrich geweiht. Nun, im Nachhinein betrachtet, sind wohl alle Tuchenbacher von der Richtigkeit der damaligen Beschlüsse überzeugt.

Seit dem Jahr 2000 ist daher auch eine Stelle im Kirchenvorstand Veitsbronn einem in Tuchenbach gewählten Mitglied vorbehalten.

Tuchenbach gehört zur Kirchengemeinde Veitsbronn, die seelsorgerliche Betreuung sowie die Kasualien hat aber der Pfarrer von Obermichelbach. Ursache dafür ist das Ungleichgewicht der Mitgliederzahlen in der Doppelpfarrei Veitsbronn/Obermichelbach.

Die kirchliche Gemeindearbeit wird vom Forum Tuchenbach, einem beschließenden Ausschuß im Kirchenvorstand Veitsbronn, getragen. Das Forum steht unter der Leitung des Pfarrers von Obermichelbach und setzt sich zusammen aus dem Tuchenbacher Vertreter im Kirchenvorstand Veitsbronn, einem weiteren Mitglied des KV Veitsbronn, sowie allen Leitern kirchlicher Gruppen und Kreise, die auch auf dieser website beschrieben sind.

 

Das gottesdienstliche Leben in Tuchenbach findet natürlich zuerst in den 14-tägigen Hauptgottesdiensten in der Friedenskirche statt. Sie werden gehalten von Pfarrern, Diakonen, Lektoren und Prädikanten der Gesamtgemeinde. So sind wir verbunden und vernetzt mit den anderen Gemeindeteilen Veitsbronn und Obermichelbach.

Taufen, Konfirmation, Hochzeiten, Schulanfangsgottesdienste und Minigottesdienste, sowie jährlich zwei Tanzgottesdienste finden statt.

 

Das Besondere und kleine Traditionen im Tuchenbacher Gemeindeleben:

 

Die Beerdigungen in Tuchenbach finden in einem von Veitsbronn und Obermichelbach abweichenden Gottesdienst-Ablauf aus folgendem Grunde statt: Die Friedenskirche ist als Wegekirche konzipiert. Die Lage des Gebäudes, angelegt zwischen Dorf und Friedhof, markiert eine Station auf dem letzten Weg. Vom Dorf her kommend führt dieser Weg in die Kirche zum Altar. Während des Beerdigungsgottesdienstes steht der Sarg neben der Osterkerze, dem Symbol der Auferstehung. Angehörige und Trauergemeinde haben den Sarg während des Gottesdienstes ein letztes Mal vor Augen. Anschließend zieht die Trauergemeinde hinter dem Sarg durch das prägnant in der Stirnwand angelegten Tor zum Grab. So führt dieser letzte Weg durch die Friedenskirche den Verstorbenen in die Ewigkeit. Das wird auch immer von Hinterbliebenen als tröstlich wahrgenommen. Auch in jedem Gottesdienst wird durch das zentrale Tor immer deutlich, daß wir einmal zum Grab weitergehen werden, wir sind als christliche Gemeinde letztendlich das wandernde Gottesvolk.

 

Die Kirche im Grünen, von Tuchenbach initiiert, wird seit 1996 als Gottesdienst für die Gesamtgemeinde am Tuchenbacher Wald gefeiert.

Das Jahr der Bibel wurde mit Gottesdienst, öffentlichem Bibellesen, dem Umlauf des Bibelkoffers sowie einer Bibelausstellung begangen. Mittelpunkt war hierbei eine Bibel aus Tuchenbacher Privatbesitz aus dem Jahr 1560!

Zwei ökumenische Andachten werden jährlich mit unseren katholischen Glaubensschwestern- und brüdern in Fastenzeit und Advent gefeiert.

 

Im Jahr 2004 zum ersten Mal probiert und nach einem guten Erfolg ermutigt, wird nach dem Gottesdienst die Tuchenbacher Tafel zum Erntedankfest gedeckt. Neben der Kirche ist eine 20 Meter lange Tafel aufgebaut, serviert werden Klöße mit Braten und Sauerkraut. Gut fünfzig Hungrige werden gesättigt. Seit Jahren kommen zum vorausgehenden Gottesdienst Verantwortliche und auch Betreute der Fürther Bahnhofsmission in die mit vielen Erntegaben geschmückte Kirche. Kollekte sowie die Erntedank-Gaben kommen der Bahnhofsmission zugute.

 

Kirchenmusik. Immer wieder werden unsere Gottesdienste auch von Posaunenchor, der christlichen Band, der Tuchenbacher Stubenmusik und dem Männergesangverein begleitet. Das Vokalensemple Langenzenn bietet immer weieder sakrale Musik auf hohem Niveau.

Das Bestreben, die Hemmschwelle an unserer Kirchentür für die Eintretenden niedrig zu halten, gepaart mit der Freude an der Musik, motiviert uns zu regelmäßigen Konzerten in unserer Kirche.

 

Akzeptanz der Friedenskirche

Im Jahresdurchschnitt kommen ca. 40 Besucher in den Gottesdienst.

Im vergangenen Jahr 2005 nahmen ca. 600 Gäste am Abendmahl teil.

Im Jahresdurchschnitt finden mittlerweile ca. 50 Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen in der Friedenskirche statt.

 

So sind wir, das Forum Tuchenbach in der Doppelpfarrei Veitsbronn – Obermichelbach, stets aktiv im Jahreskreis, zur Ehre Gottes und zum Wohle seiner Gemeinde.

 

Rudi Hartlöhner