In Rom geschehen Zeichen und Wunder

 

In der Süddeutschen Zeitung wird berichtet, dass in Rom ein Platz nach Martin Luther benannt wird. Noch pünktlich zur Lutherdekade. Angeblich musste die evangelische Gemeinde in Rom lange dafür kämpfen.

Rom ist zweifelsohne eine katholische Hochburg mit allem, was man sich vorstellen kann: Sitz des Papstes, Kirchen voller Heiliger, überall Reliquien und Engel. Auch der Ablass hat sich erhalten.

Immerhin regiert heute in Rom ein Papst, Franziskus, dem auch Protestanten viel Sympathie entgegen bringen.

Als Martin Luther vor so 500 Jahren in Rom weilte regierte ein Papst als Julius II., der Martin Luther gar nicht zur Kenntnis nahm, jedenfalls nicht um 1511 als Luther die Stadt besuchte. Er regierte wie ein Renaissancefürst, weltlich, militärisch, absolutistisch. Luther bezeichnete ihn einen „Blutsäufer“.

Luther hatte Rom in schlechter Erinnerung. Er bezeichnete Rom als „Hauptstadt der Laster“ und den „Sitz des Teufels“.

Die evangelisch-lutherische Gemeinde in Rom wurde übrigens erst 1817 gegründet, zur 300 Jahr Feier der Reformation – mit einer Feier in der Wohnung des Sekretärs der Preußischen Legation. Das war der erste evangelische Gottesdienst in der Stadt des Papstes. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. entsandte 1819 den ersten evangelischen Pfarrer nach Rom.

Eine eigene Kirche bekam die Gemeinde erst 1922: die Christuskirche.

Die Evangelisch-Lutherische Gemeinde in Rom hat jetzt bekannt gegeben, dass am 16. September ein Platz im lauschigen Park Colle Oppio, unweit des Kolosseums, in Piazza Martin Lutero umbenannt. Als Erläuterung wird auf dem Straßenschild stehen: „Deutscher Theologe (1483 – 1546).“

Man kann gespannt sein, was der katholischen Kirche noch alles bis zum Luthergedenkjahr 2017 einfällt.

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